Nach dem Vietnamkrieg, im Jahr 1968, als sich die Menschen nach Frieden sehnten, kam es zu den ersten Rainbow Gatherings in den USA. Bei diesen Treffen, die heute noch weltweit stattfinden, kommen Menschen verschiedenster Herkunft zusammen, um gemeinsam etwa einen Monat in der Natur zu leben. Die Teilnahme ist kostenfrei, auf elektronische Geräte wird weitestgehend verzichtet und eine solidarische Form des Zusammenlebens praktiziert. Die bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft trifft Entscheidungen im Konsens, zwei mal am Tag wird Essen für alle gekocht, Fähigkeiten und Wissen werden in Workshops geteilt.
2014 besuchte ich die Rainbowfamily auf La Gomera, einer der kanarischen Inseln.
Obwohl Fotos zum Schutz der Privatsphäre nicht erlaubt sind, durfte ich einige der Teilnehmer:innen, die sich gegenseitig mit Schwester und Bruder ansprechen, in ihren selbstgebauten Hütten portraitieren und viel über diese alternative Gesellschaft lernen. Sie erzählten mir von einer Prophezeiung der Ureinwohner Nordamerikas, der Hopi, die besagt:
„Wenn die Erde verwüstet ist und die Tiere sterben, wir ein neuer Stamm auf die Erde kommen. Ein Stamm verschiedenster Farben, Glauben und Klassen, die durch ihre guten Taten die Erde wieder grün werden lassen. Sie werden bekannt sein als die Krieger des Regenbogens.“